Eschatologie - Der Blick in die Zukunft »

Folge 7 - Der Visiostreit von 1331: Person vor Geschichte?

Es kommt also darauf an, das Geheimnis zu wahren. Das geschieht im Visio-Streit des 14. Jahrhunderts. In Avignon hatte Papst Johannes XXII. im Jahre 1331 unglücklich gepredigt und nur ein einziges, letztes Gericht gelten lassen, auf dem jeder Mensch persönlich und zugleich die ganze Welt gerichtet wird. Er nannte diese Lehre seine persönliche Meinung, nicht eine päpstliche Lehre. Das paßte dem erwachenden europäischen Selbstbewußtsein schon im 14. Jahrhundert nicht. Die Epoche hielt dagegen: Im persönlichen Gericht sagt Gott zu jeder Seele wie Christus zum Schächer am Kreuz gesprochen hat: ‚Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein!‘ (Lk 23) Auf dem Totenbett hat Johannes XXII. seine Meinung korrigiert und die richtige Lehre, die Kardinal Jakob Fournier formuliert hat, angenommen.
Vielen Dank, dass Sie das Programm von EWTN.TV schauen. Unsere Mission ist es, das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu allen Menschen zu bringen. Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung, denn EWTN.TV wird allein von Ihrer Spende getragen. Bitte spenden Sie für EWTN.TV.