Wendepunkte der Kirchengeschichte »
Folge 10 - 20. September 1870: Die weltliche Herrschaft des Papstes geht verloren
Im 19. Jahrhundert hatte das Risorgimento, das Streben nach der staatlichen Einheit Italiens, auch vor den Grenzen des Kirchenstaates nicht Halt gemacht. Gegen die weltliche Herrschaft der Päpste war zum Kampf aufgerufen worden. Am 20. September 1870 fand in einem Gewaltstreich der Kirchenstaat sein Ende. Pius IX. (1846-1878) erhob Protest und betrachtete sich von nun an als „Gefangenen des Vatikans“. Seine Nachfolger schlossen sich dieser Einstellung an. Der Hl. Stuhl und Italien beharrten auf ihre jeweiligen Rechtspositionen. So stellte sich die sogenannte „Römische Frage“, die für Jahrzehnte das Verhältnis der beiden Kontrahenten prägte und erst 1929 eine „Beantwortung“ in der Gründung des Vatikanstaates fand. Die heutige Folge beschäftigt sich mit der Thematik, warum die Päpste auf eine eigene staatliche Souveränität bestehen.
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